Entscheidung zur Schließung des Café Spunk ist alarmierendes Zeichen

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Als „alarmierendes Zeichen für eine demokratische Stadtgesellschaft“ bezeichnet der Weimarer Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Steffen Dittes, die angekündigte Schließung des Café Spunk in Weimar durch die Betreiber.

„Wenn junge Menschen feststellen, das eigene Unternehmen nicht fortführen zu können, weil sie wiederholt das Ziel von rechten Angriffen geworden sind und sich hierbei von der Stadt allein gelassen fühlen, dann setzt das jeden in Weimar in die Verantwortung, sich mit den Ursachen hierfür auseinanderzusetzen. Weimar, mit seiner historischen und politischen Bedeutung, kann nicht zur Tagesordnung übergehen, wenn Menschen erfahren müssen, als antifaschistisches, antirassistisches und queerfeministisches Angebot permanent Ziel von Übergriffen zu werden.”

Die Betreiber:innen des Café Spunk zeigen ihr politisches Selbstverständnis öffentlich nach außen und wurden deswegen wiederholt das Ziel von rechten Angriffen. Seit der Eröffnung vor über zwei Jahre wurden Fensterscheiben mehrfach eingeschlagen, mit einem Hakenkreuz besprüht oder die Eingangstür verklebt. Am 2. Juni dieses Jahres ist eine Gruppe junger Erwachsener in das Café eingedrungen. Mit ähnlichen Problemen haben auch andere Vereine und Institutionen zu kämpfen, wenn sie sich öffentlich zu einer antifaschistischen Grundhaltung bekennen. Das „Netzwerk Antirassismus Weimar“ hat alle dementsprechenden Vorfälle, die seit dem Jahr 2020 stattgefunden haben, in einer Chronik gut dokumentiert und politisch eingeordnet (Quelle: https://antira-weimar.de/chronik.html).

„Der breit getragene, öffentliche Brief „Ein Weimar für alle!“ aus dem Jahr 2021 und die darin enthaltenen Vorschläge und Forderungen können Grundlage für eine intensive Diskussion in der Weimarer Stadtgesellschaft mit den politischen Verantwortungsträgern sein. Hierbei gilt es für ein Klima zu sorgen, in dem Angebote wie das Café Spunk sich willkommen und geschützt anstatt gezwungen fühlen, Weimar den Rücken zu kehren“, so Dittes.