Antisemitismus entgegentreten und Miteinander zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Thüringer:innen fördern

Steffen Dittes, stellvertretender Landesvorsitzender der Partei DIE LINKE und Fraktionsvorsitzender im Thüringer Landtag, erklärt: „Der 9. November steht als Mahnung dafür, wie leicht aus antisemitischen Stereotypen in den Köpfen der Menschen über konkrete Anfeindungen existentielle Bedrohungen für das Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland erwachsen können, die vor über 80 Jahren im Holocaust endeten. Aber auch 83 Jahre nach den Novemberprogromen von 1938 bleibt Antisemitismus weiterhin ein Problem der Gegenwart: Der Anschlag in Halle, über 37 antisemitische Straftaten alleine im ersten Halbjahr 2021 in Thüringen und mehrere Vorfälle in den letzten zehn Tagen, wie die wiederholte Zerstörung von Figuren in der Ausstellung über jüdische Sportler:innen in Nordhausen und Hitlergrüße bei einer Veranstaltung an der Gedenkstätte der Alten Synagoge in Gotha machen deutlich: Wir stehen weiterhin vor der Aufgabe und es ist unsere historische und aktuelle Verantwortung, Hass und Hetze gegen Jüdinnen und Juden vehement entgegenzutreten!“

Der 9. November erinnere als geschichtsträchtiger Tag daran, dass Grund- und Freiheitsrechte nicht von selbst existieren, sondern tagtäglich dafür gestritten werden muss. Am 9. November 1938 überfielen Nazis in ganz Deutschland Jüdinnen und Juden, verhafteten und ermordeten sie, steckten Synagogen in Brand, zerstörten tausende Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe.

Dittes weiter: „Egal ob aus einer extrem rechten oder islamistischen Motivation, ob eingebettet in die Verschwörungserzählungen von Coronaleugnern oder aus den Reihen politischer Organisationen: Antisemitismus ist in jeder Facette inakzeptabel. Wir alle gemeinsam müssen uns aktiv dafür einsetzen, Abwertung und Anfeindungen gegen Jüdinnen und Juden abzubauen, egal ob im Freundes- und Familienkreis, in Vereinen, im Netz und auf der Straße. Jüdisches Leben hat über 900 Jahre Thüringen beeinflusst und bereichert und ist längst Teil unseres Alltags. Umso wichtiger ist es auch, jüdische Feiertage wie etwa Jom Kippur (‚Tag der Versöhnung‘) künftig mehr Geltung in unserem gesellschaftlichen Leben zu verschaffen und ein gutes Miteinander zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Thüringer:innen zu fördern“.