Mit dem sich zum 80. Mal jährendem Novemberpogrom 1938 verschärfte sich die Verfolgung der europäischen Juden, die 1941 in den Holocaust gipfelte. Der Autor Grigori Kanowitsch verfasst seit den 1980ern Romane zur Geschichte der Judenheit in Litauen & erzählt in "Die Freuden des Teufels" vom Beginn der Shoah:"Nicht die Gewaltexzesse macht der Autor zum Gegenstand. Vielmehr geht es ihm um Schuldverstrickung und Gewissen, um die Anfälligkeit des Menschen für Manipulierbarkeit und Machtrausch, seine Fähigkeit zum Guten wie zum Bösen." - So unser Gast, die Literaturwissenschaftlerin Christina Parnell. Sie wird nicht nur in das Werk Kanwoitsch´s einführen, sondern auch die Aktualität seiner Fragen nach Heimat & Identität aufgreifen. "97 Prozent der während des Holocaust beinahe vollständig umgekommenen Einwohner in Kanowitschs Geburtsort Jonava waren Juden. Litauen war ihre Heimat. Des Autors Totengebet für das litauische Judentum wird somit auch zum Abschiedsgebet für den multikulturellen Raum seiner Kindheit."Zur Lesung & Diskussion sind Sie herzlich eingeladen!