In Thüringen war die Arbeiterbewegung vor 1933 ähnlich tief verankert wie in Sachsen. Stärker als anderswo in Deutschland waren die Anhänger der SPD und der KPD durch das Bewusstsein eines gemeinsamen politischen Lagers geprägt. Gegenüber der Reichsebene wich die sozialdemokratische Politik hier nach "links", die kommunistische nach "rechts" ab – sehr zum Ärger der jeweiligen Parteiführung.
Am 24. Januar stellt Steffen Kachel ab 19 Uhr im Wahlkreisbüro in der Marktstraße 17 die Wirkungen dieser regionalen Prägungen dar, die sich am Ende der Kaiserzeit herausbildeten und nach Wei­marer Republik und NS-Zeit auch in den Nachkriegsjahren noch präsent waren. Erst durch die Stalinisierung der SED 1948 wurden sie endgültig gebrochen.