"Politik muss menschlich sein." Ein Leseabend mit Ottokar Luban zu Rosa Luxemburg

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Am 14.01. war Ottokar Luban, Historiker und ehrenamtlicher Sekretär der internationalen Rosa-Luxemburg-Stiftung in unserem Wahlkreisbüro zu Gast. Anlass war der sich jährende Tag der der Ermordung Rosa Luxemburgs durch Freikorps am 15.Januar 1919. Wir sehen diesen Tag als Pflicht zum Gedenken nicht nur an die Person Rosa Luxemburgs, sondern zum Gedenken an alle, die ihr Leben einer gerechteren Welt widmen. Wir stehen in der Verantwortung ihre Diskussionen um ein besseres Leben für alle Menschen fortzuführen.

Am 14.01. war Ottokar Luban, Historiker und ehrenamtlicher Sekretär der internationalen Rosa-Luxemburg-Stiftung in unserem Wahlkreisbüro zu Gast. Anlass war der sich jährende Tag der der Ermordung Rosa Luxemburgs durch Freikorps am 15.Januar 1919. Wir sehen diesen Tag als Pflicht zum Gedenken nicht nur an die Person Rosa Luxemburgs, sondern zum Gedenken an alle, die ihr Leben einer gerechteren Welt widmen. Wir stehen in der Verantwortung ihre Diskussionen um ein besseres Leben für alle Menschen fortzuführen.

Ottokar Luban machte mit seiner Lesung deutlich, dass Rosa Luxemburg, die zunächst als 'blutige Rosa' bekannt war, auch eine sehr feingeistige Seite hatte. Insbesondere mit ihrem Briefwechsel zu Sophie Liebknecht, der Frau Karl Liebknechts, unterhielt sie eine fast mütterliche Beziehung. Sophie, die sie auch mit Sonitschka ansprach, war sehr bedrückt, da ihr Mann Karl im Gefängnis und später im Zuchthaus saß. Rosa versuchte sie aufzumuntern und abzulenken, indem sie sehr empathisch von ihren eigenen Erlebnissen und Träumen berichtete.

Aus allen Briefen springt der Zuhörerin Luxemburgs lebensbejahende und direkte Art förmlich entgegen. Es macht neugierig darauf, mehr über die „persönliche“ Seite Luxemburgs zu erfahren. Sein „missionarischer Eifer“, wie Luban seine Arbeit selbst charakterisiert, wird bei der ein oder anderen Zuhörer_in sicher gewirkt haben – nicht zuletzt aufgrund seiner lebhaften Schilderungen zu den zeitgeschichtlichen und Rosa Luxemburgs persönlichen Umständen, zu denen Luban aufgrund der eigenen Forschungsarbeit ein ausgewiesener Experte ist.

Im Anschluss an die Lesung gab es ein angeregtes Gespräch mit den Zuhörer_innen, welches von Fragen über die Einschätzung der politischen Lage seinerzeit bis hin zu aktuellen Themen reichte. Wie in etwa die Frage, wieso es innerhalb der Sozialdemokratie zu einer Befürwortung des Krieges kommen konnte und welche Herausforderungen sich aus diesem historischen Wissen für die aktuelle LINKE Politik stellen. Rosa Luxemburg selbst änderte ihre Meinung zum Krieg nie, aber das gilt und galt eben nicht für alle Zeitgenoss_innen. Eine letztgültige Antwort auf die Fragen konnten wir nicht finden, doch gewiss ist, dass wir nicht locker lassen dürfen und wachsam bleiben müssen, damit Politik menschlich bleibt.