"Der junge Karl Marx" Premiere im Lichthaus Weimar

Daniel Priem

Am 2. März 2017 hatte DIE LINKE. Kreisverband Apolda-Weimar im Rahmen der bundesweiten Premiere des Films „Der junge Karl Marx“ Interessierte ins Lichthaus Kino eingeladen.

Den Abend leitete LINKE-Landtagsabgeordnete Steffen Dittes ein. Er verwies mit Blick auf die durch DIE LINKE vielerorts übernommene Patenschaft für die Premierenaufführungen auf das Programm der Partei DIE LINKE, dass sich mehrfach auf Karl Marx und dessen Theorien beziehe. Er lud dann die Besucher_innen zur Diskussion im Anschluss an den Film ein.

Regisseur Raoul Peck erzählt in »Der junge Karl Marx« aus den jungen Jahren des Ökonomen und Gesellschaftstheoretikers. Die Beziehung zu seiner Frau Jenny und seine Freundschaft mit Friedrich Engels ist dabei ebenso Thema, wie die gemeinsame Arbeit der Väter des modernen Kommunismus. Dabei zeichnet der Film die wichtigsten Stationen in Trier, Paris, Brüssel und London sowie die Repressionen, denen Marx und seine Mitstreiter ausgesetzt waren, authentisch nach. Immer wieder finden sich Zitate der beiden Theoretiker, die in den historischen Kontext eingewoben werden.

An der sich anschließenden Diskussion mit den etwa 50 Gästen nahmen im Podium Karin Scholz und Dr. Alexander Bierbach teil. Beide sind Mitglieder der LINKEN, politisch aktiv, haben Philosophie studiert und sind Kenner der Schriften von Karl Marx. Erörtert wurden Fragen nach der Aktualität der Gedanken von Karl Marx und welche Auswirkungen die insbesondere analytischen und beschreibenden Werke von Marx und Engels auf die Lösung heute bestehender gesellschaftlicher und ökonomischer Probleme haben und haben sollten. Auf die Nachfrage aus dem Publikum, wie man vor Ort Politik machen könne, ohne dabei von systemischen Sachzwängen, wie etwa der Haushaltsdisziplin, eingeschränkt zu werden, antworteten beide, dass gerade die Beschreibung des Bestehenden notwendige Voraussetzung für die Entwicklung von gesellschaftlichen Alternativen ist, um bestehende soziale Verwerfungen und Ausbeutungsverhältnisse zu überwinden. Die analytischen Fähigkeiten Marx` wurden durch das Publikum unwidersprochen als herausragend charakterisiert. Karin Scholz verwies zudem in der Diskussion auch auf die Rolle der Frauen im Film von Raoul Peck, die als engagierte Persönlichkeiten dargestellt werden. Das erinnere sie an ihre Studienzeit, in der eine wachsende Zahl an Frauen ein Studium aufgenommen hat.

Abschließend wurde die Frage gestellt, wie man einen einfachen Zugang zu Marx bekommen könne. Bierbach verwies darauf, dass es immer auf einen persönlichen Zugang ankäme und dass man nicht alle Werke von Marx durcharbeiten müsse, um diesen zu ermöglichen. Scholz empfahl als unterhaltsamen Zugang den Briefwechsel zwischen Marx und Engels, der in pointierten Auszügen als von Harry Rowohlt und Gregor Gysi gelesenes Hörbuch vorliegt.