Die Zukunftsfähigkeit der Thüringer Theaterlandschaft sichern

Am 20. August veröffentlichte die TLZ einzelne Zwischenstände einer seit Jahresbeginn stattfindenden Diskussion der für Kultur zuständigen Thüringer Staatskanzlei mit den Kommunen und Intendanten zur notwendigen Reform der Struktur der Theater und Orchester in Thüringen, um diese zukunftsfähig zu gestalten. Insbesondere die dabei diskutierte stärkere Kooperation zwischen Theatern und ein damit verbundener möglicher Wegfall der eigenen Opernsparte am Deutschen Nationaltheater in Weimar und die daraus resultierende Übernahme von Opernproduktionen des Theaters Erfurt hat zu hitzigen Debattenbeiträgen geführt.

Für DIE LINKE-Landtagsfraktion erklärte deren kulturpolitische Sprecherin, Katinka Mitteldorf: „Seit einiger Zeit werden sehr intensive Gespräche zwischen der Landesregierung, den Trägerkommunen und den Theatern und Orchestern geführt, um gemeinsam die Zukunftsfähigkeit unserer Thüringer Theaterlandschaft auch über die nächsten fünf Jahre hinaus zu sichern. Sobald die Gespräche abgeschlossen sind, wird das gemeinsam und auf Augenhöhe erarbeitete Konzept vorgelegt werden“.

„Die Zeit bis dahin sollte allen handelnden Personen auch gegeben und nicht reflexartig nach einer Presseveröffentlichung (heutige  TLZ) nach Ergebnissen gerufen werden, die noch gar nicht vorliegen“, sagt die Abgeordnete mit Blick auf eine aktuelle Pressemitteilung der CDU-Fraktion. Bis dato habe sich die CDU auch eher wenig für die kulturpolitische Entwicklung interessiert. „Als sie noch einen Kulturminister stellte, war das einzige kulturpolitische Konzept der CDU eine Kürzung des Gesamtetats um zehn Millionen Euro. Hier von ‚einfühlsamer Kulturpolitik‘ zu sprechen, ist eine Farce und ein Schlag ins Gesicht der Intendanten und Theatermacher, die sich sehr engagiert seit vielen Monaten in Arbeitsgruppen der Frage zukünftigen Theater- und Orchesterstruktur engagieren. Vielleicht sollte der CDU-Abgeordnete Kellner nicht nur Zeitung lesen, sondern sich auch mal persönlich mit den Theatermachern unterhalten.“ Wie „einfühlsam“ die CDU-Fraktion wirklich mit der Kultur umgehe, sei auch daran zu erkennen, dass sie beim Landeshaushalt 2015 Mittelkürzungen im Kulturbereich beantragt hatte.

Katja Mitteldorf verweist auf den Koalitionsvertrag, „in dem eindeutig festgehalten ist, dass wir die Mittel für die Theater und Orchester verstetigen werden und alle produzierenden Standorte erhalten wollen. Ich finde, der Weg des Trialogs ist richtig und fruchtbringend. Mögliche Diskussionsstände gehören daher auch nicht in den öffentlichen Raum. Wir stehen zu unseren Theatern und Orchestern und unterstützen die Landesregierung in ihrem Kurs, die Gespräche auf Augenhöhe weiter zu führen“.

Der Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei, Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, äußerte sich zum Debattenstand in seinem Beitrag "Kein Lob des Status quo".