Kranichfeld: Die Stadt der zwei Burgen

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Die Zwei-Burgen-Stadt Kranichfeld ist ein idyllisches Städtchen im mittleren Ilmtal, mit reizvoller Natur, historischen Sehenswürdigkeiten und viel bürgerschaftlichem Engagement. Vor einigen Jahren scheiterte leider ein Antrag, der Stadt das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ zu gewähren. Heute ist Kranichfeld mit Bad Berka und Blankenhain im Verein Ilmtal Urlaub e.V. verbunden, einem Zusammenschluss touristischer Leistungsträger, die gemeinsam die Region bewerben.

Einen Namen gemacht hat sich auch die Bürgerallianz Kranichfeld gegen überhöhte Kommunalabgaben e.V., die von 1995bis 2014mit Kooperationspartnern, darunter das Bürgerbüro der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, gegen bürgerunfreundliche Gesetze und Satzungen aktiv war.

Die zwei Burgen (Oberschloss und Niederburg) beiderseits der Ilm künden davon, dass Kranichfeld, obwohl stets eine Gemeinde, bis 1912 feudalherrschaftlich zweigeteilt war – ein Beispiel staatlicher Zerrissenheit Thüringens. Der Förderkreis Oberschloss Kranichfeld e.V. hat sehr viel zur Sicherung, zum Erhalt und Ausbau des Renaissanceschlosses geleistet. Eine sehenswerte und interessante Ausstellung dokumentiert dessen Geschichte. Dazu gehört leider auch, dass sich hier ein Außenlager des KZ Buchenwald befand. Die damalige Ruine sollte zu einer SS-Kultstätte und Führerschule ausgebaut werden. Eine Gedenktafel im Hof erinnert mahnend daran, dass hierbei mehr als einhundert Häftlinge ermordet wurden.

Der Dichter des Liedes „Hoch auf dem gelben Wagen“, Rudolf Baumbach (1840–1905), ist in Kranichfeld geboren. Auf Initiative und mit viel Engagement des Fördervereins Baumbachhaus Kranichfeld e.V. wurde sein Geburtshaus in den 1990er Jahren rekonstruiert und seitdem mit Ausstellungen, Vorträgen, Konzerten und Seminaren mit Leben erfüllt.