Landesregierung unterstützt und fördert Gedenkort Viehauktionshalle

Die Errichtung eines Gedenkortes für die Deportation und Ermordung von Jüdinnen und Juden in Thüringen zur NS-Zeit auf dem Gelände der ehemaligen Viehauktionshalle in Weimar war in dieser Woche auch Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage im Thüringer Landtag. Der Landtagsabgeordnete Steffen Dittes (DIE LINKE.) fragte die Landesregierung nach Konzept, Stand und dem weiteren zeitlichen Verlauf der Errichtung des Gedenkortes und einem geplanten Ideenwettbewerb.


Die Antwort der Staatssekretärin Dr. Babette Winter auf die mündliche Anfrage des LINKE-Politikers bestätigte nochmals, dass der Grundstückstausch zwischen der Stadt Weimar und der Konsumgenossenschaft eG zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vollzogen ist. Daher sind durch die Stadt Weimar auch noch keine weiteren Schritte eingeleitet wurden, einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung der Gedenkstätte zu konzipieren, auszuschreiben und durchzuführen.

„Die Errichtung eines Gedenkortes an einem Ort, der 1942 Ausgangspunkt der Deportation in die Vernichtung für die aus Thüringen zusammengetriebene Jüdinnen und Juden gewesen ist, vervollständigt die Erinnerungs- und Gedenkorte in der Stadt Weimar. Er steht nicht nur symbolisch für die Erinnerung an die Opfer der Shoa, er steht auch als Mahnung, dass eine Gesellschaft nicht die Augen vor einer verbrecherischen Entwicklung verschließen oder sie gar hinnehmen und befördern darf“, begründet Dittes seine Unterstützung für den Gedenkort und hofft, dass die parlamentarische Befassung im Landtag, wie auch die im Stadtrat Weimar in dieser Woche den Prozess der Errichtung des Gedenkortes befördern kann.

In der Antwort teile Frau Winter mit, dass die Thüringer Staatskanzlei gemeinsam mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora der Stadt Weimar zugesichert hat, bei der Gestaltung einer Gedenkstätte beratend zur Seite zu stehen.

Die Thüringer Regierung hat außerdem ihre Bereitschaft signalisiert, die Stadt Weimar sowohl beim Wettbewerb als auch bei der darauf erfolgenden Errichtung der Gedenkstätte finanziell zu unterstützen. Hierfür stehen für das aktuelle Jahr 20.000 Euro und 50.000 Euro für das kommende Jahr 2017 zur Verfügung.


Zum zeitlichen Rahmen, in der die Stadt Weimar und die Konsumgenossenschaft zum Vertragsabschluss kommen werden, konnte die Landesregierung keine Auskunft geben.