Politischer Salon: Diskussion zur Streitschrift „Hört endlich zu! Weil Demokratie Auseinandersetzung bedeutet“

Am 18. Juni diskutiert Steffen Dittes im politischen Salon des Kulturhaus Dacheröden mit Frank Richter zu dessen Streitschrift "Hört endlich zu!".

Frank Richter hat das Elend lange kommen sehen. Fast ein Jahrzehnt lang war der studierte Theologe Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung - und sah in dieser Zeit den langsamen wie unaufhaltsamen Aufstieg von AfD und Pegida. Obwohl beide Sachsen und Deutschland zunehmend spalten, setzt sich Richter für Gespräche mit ihren Führungen und - vor allem - ihren Unterstützern ein. Mit seiner Streitschrift "Hört endlich zu!" will er vermitteln, dass (und wie) die Spirale der Eskalation durch Kommunikation angehalten werden kann. Das allgemein verbreitete Unvermögen, der Gegenseite zuzuhören, tragfähige Kompromisse auszuhandeln und sich am Gemeinwohl zu orientieren, führt deutschlandweit zu neuen Rissen, fürchtet er.

Doch sind derartige Risse nicht manchmal unerlässlich? Lässt sich wirklich alles einfach kitten? Nach der Vogelschiss-Rede des AfD-Bundesvorsitzenden Alexander Gauland hat der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Volkhard Knigge, eindringlich gewarnt: Die AfD wolle nicht einfach provozieren; sie meine, was sie sage. Die AfD wolle eine andere als die existierende freiheitlich-liberale Bundesrepublik, ihr Ziel sei eine nationalistische, sich abschottende Gesellschaft, stellte der Historiker fest.

Dazu kann sicher auch Steffen Dittes einiges sagen. Seit 2014 erlebt er Thüringens AfD-Chef Björn Höcke im Landtag. Nicht nur einmal standen dem erklärten Antifaschisten dabei die Haare zu Berge. Für ihn hat das Reden mit der AfD seine Grenzen. Wo die liegen, wird der Vize-Chef der Thüringer Linkspartei und Vorsitzende des Innenausschusses im Landtag im Gespräch mit Frank Richter aufzeigen.